Über AREEJ LE DORÉ & Artisandüfte mit Chris
29 August 2025

Über AREEJ LE DORÉ & Artisandüfte mit Chris

Parfüm - Der Podcast

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Diesmal geht’s richtig tief in die Nische: Alex und Chris nehmen die Classic Collection von Areej Le Doré unter die Lupe und erklären, was den Reiz von Artisandüften ausmacht – von seltenen Naturrohstoffen über kleine Batches bis zur klar erkennbaren Handschrift des Parfümeurs. Ein wiederkehrendes Thema: Neuauflagen sind hier keine Kopien, sondern Variationen derselben Idee. Weil Naturmaterialien schwanken, verändern sich Nuancen, Texturen und Dynamik – und genau das macht für viele den Charme dieser Linie aus. Auch der Vertriebsmodus kommt zur Sprache: Zuerst erscheint das komplette Set, später folgen Einzelverkäufe. In dieser Runde sorgten Logistik und Zoll (vor allem in den USA) für Verzögerungen, was den Run auf die Flakons nur angeheizt hat. Preislich bewegt sich die Kollektion im oberen Segment – je nach Duft liegt ein 30-ml-Flakon grob im Bereich von knapp unter 300 bis gut 300+ Euro/Dollar –, doch die Stückzahlen sind klein und die Releases oft schnell vergriffen.


In der Praxis probieren die beiden nacheinander durch: Antiquity 2 erinnert sie an eine klassisch anmutende Komposition mit viel Patina – reich, warm und „golden“, aber nichts für jede Alltagssituation. Inverno Russo 2 wirkt kühler, harziger und strukturierter; ein Duft mit Haltung, der seine Tiefe eher im Verlauf zeigt als im Knalleffekt des Openings. Besonders kontrovers diskutieren sie Cuir de Russie 2: das markante Birkenteer-Leder trifft auf seifige, fast „gekämmte“ Blüten – ein Statement mit Sillage, das elegant und doch sehr präsent auftritt. Oud Luwak 2 spielt für beide die Gourmandkarte subtiler als der Name vermuten lässt: kein Zuckerflash, sondern ein dunkler, aromatischer Sog, der Kaffee-, Harz- und Hölzer-Akkorde verbindet. Am zugänglichsten empfinden sie War & Peace 3 – immer noch komplex und charaktervoll, aber im täglichen Tragen am wenigsten „anlassgebunden“ und damit der pragmatischste Griff aus der Box.


Zwischendurch geht es um Reifeprozesse, Batchunterschiede und die Frage, wie man solche Düfte überhaupt bewertet: Nach Projektion und Haltbarkeit? Nach künstlerischer Idee? Oder schlicht danach, wie oft man sie tatsächlich sprüht? Chris’ Fazit fällt nüchtern aus: Für ihn ist in dieser Classic-Box kein unumstößlicher Must-Buy dabei; wenn er wählen müsste, würde er War & Peace 3 nehmen. Insgesamt ziehen ihn andere Areej-Linien – vor allem die „tierischeren“ Moschus-Arbeiten – noch stärker an. Alex schließt sich dem Grundtenor an: beeindruckende Qualität, spürbare Handarbeit und fünf charaktervolle Signaturen – mit dem Hinweis, dass man den „Kunstfaktor“ gern feiern darf, die Entscheidung am Ende aber am Waschbecken fällt: Was greift man morgens wirklich aus dem Schrank?


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In unserem Podcast teilen wir nur unsere persönliche Meinung. Es handelt sich nicht um bezahlte Werbung. Manchmal stellen wir gesponserte Produkte vor und sagen das auch klar.