#014: Völlig unterschätzt – So bringt dir Google Scholar überraschende Anfragen als Fachbuchautor
21 October 2025

#014: Völlig unterschätzt – So bringt dir Google Scholar überraschende Anfragen als Fachbuchautor

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Google Scholar für Fachbuchautoren: Der unterschätzte Sichtbarkeitskanal



Als Fachbuchautorin habe ich Google Scholar jahrelang belächelt. Wissenschaftliche Zitierungen? Das ist doch nur etwas für Forscher und Akademiker, dachte ich. Bis heute Morgen eine E-Mail eines Professors in meinem Postfach landete – mit der Anfrage, ob ich Vorträge zu meinem Buchthema “Storytelling in Veränderungsprozessen” anbiete.



Der Grund für diese Anfrage? Mein Google Scholar Profil.



Warum ich mir überhaupt ein Google Scholar Profil angelegt habe



Mein Mann ist Wissenschaftler und Informatiker. Für ihn sind wissenschaftliche Zitierungen die Währung, in der Aufmerksamkeit gemessen wird. Je mehr Zitierungen eine Veröffentlichung hat, desto besser wird sie gefunden, desto häufiger wird sie als Quelle genutzt – und desto öfter wird sie wieder zitiert.



Als ich mein erstes Buch veröffentlichte, war es ihm wichtig, dass auch ich mir ein Google Scholar Profil anlege. Ich habe das gemacht, aber ehrlich gesagt belächelt. Denn als Unternehmerin sind wissenschaftliche Zitierungen für mich nicht wirklich relevant gewesen.



Meine Messgrößen für den Erfolg meines Buches waren ganz andere:



Wer spricht mich auf mein Buch an?

Sehe ich mein Buch auf Schreibtischen meiner Kunden?

Wie rankt mein Buch bei Amazon in der Kategorie Change Management?



Seit der Veröffentlichung war mein Buch durchgängig in den Top 100 der Amazon-Kategorie Change Management. Das waren die Zahlen, die für mich zählten.



Die erste Zitierung – und warum ich mich nicht so freute



Nach ein paar Monaten kam die erste Zitierung. Jemand hatte mein Buch in einer Masterarbeit als Quelle genannt. Mein Mann war begeistert. Ich fand es okay, aber nicht weltbewegend.



Vor ein paar Wochen dann die zweite Zitierung. Mein Mann rief aufgeregt: “Deine Zitierungszahl hat sich verdoppelt!” Von eins auf zwei. Die einfachste Art, etwas zu verdoppeln. Ich freute mich natürlich auch, aber für mich blieb es eine nette Randnotiz.



Die überraschende Anfrage, die alles änderte



Heute Morgen dann diese E-Mail: Ein Professor plant eine Vortragsreihe zum Thema Veränderungen und ist auf mein Google Scholar Profil aufmerksam geworden. Er möchte wissen, ob ich auch Vorträge zu meinem Buchthema anbiete.



Wow. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet.



Und jetzt verstehe ich: Professoren schauen bei Google Scholar. Für sie ist das die Plattform, auf der sie nach relevanten Experten und Quellen suchen. Diese Anfrage hätte mich ohne Google Scholar Profil und ohne die Zitierungen wahrscheinlich nie erreicht.



Verschiedene Welten, verschiedene Währungen der Aufmerksamkeit



In meiner Welt als Unternehmerin messen wir Erfolg und Sichtbarkeit anders:



Amazon-Rankings

Verkaufszahlen

Persönliche Ansprachen auf das Buch

Vielleicht irgendwann mal ein Spiegel-Bestseller



In der Welt der Wissenschaft zählt das alles nicht. Dort ist die entscheidende Frage: Wie oft wurdest du zitiert?



Das hat mir heute die Augen geöffnet: Es gibt unterschiedliche Welten mit unterschiedlichen Regeln. Und wenn wir nur in unserer eigenen Bubble bleiben, verpassen wir möglicherweise wichtige Sichtbarkeitskanäle.



Mein Impuls für dich: Raus aus deiner Bubble



Überleg dir mal: Welche anderen “Welten” gibt es für dein Fachgebiet? Wo könnte deine Zielgruppe noch nach dir suchen, außerhalb deiner üblichen Kanäle?



Für mich war Google Scholar so ein Kanal. Ich hatte ihn komplett unterschätzt, weil er nicht zu meiner Welt gehört. Aber er hat mir heute eine Tür geöffnet, mit der ich nie gerechnet hätte.



So legst du dir ein Google Scholar Profil an



Der Aufwand ist minimal:



Kostenfrei

Dauert nur wenige Minuten

Kein Pflegeaufwand – nur wenn du neue Veröffentlichungen hast, trägst du sie ein

Für Fachbuchautoren, die nicht regelmäßig neue Bücher veröffentlichen, praktisch wartungsfrei



Mein Tipp: Mach es einfach. Such nach “Google Scholar Profil anlegen” und leg dir eins an. Selbst wenn du denkst “das ist nichts für mich” – vielleicht wirst du genauso überrascht wie ich.



Zusammenfassung: Google Scholar ist nicht nur für Wissenschaftler relevant. Als Fachbuchautorin oder Berater kannst du durch ein Google Scholar Profil Sichtbarkeit in akademischen Kreisen erlangen – und dadurch Anfragen bekommen, mit denen du nie gerechnet hättest. Verschiedene “Welten” haben verschiedene Arten, Aufmerksamkeit zu messen. Wer über den Tellerrand seiner üblichen Sichtbarkeitskanäle schaut, erschließt sich neue Möglichkeiten.



Mehr zum Thema Sichtbarkeit und Positionierung findest du in meinen anderen Podcast-Folgen und auf meinem LinkedIn-Profil.​​