Aufgrund der systemischen Eigenschaften von sozialen Medien hat mein privates Video, in dem ich mich etwas ungeschickt verhalte oder vielleicht etwas über den Durst getrunken habe oder einen missverständlichen Witz mache, aber nicht nur theoretisch, sondern ganz wortwörtlich das Potential für eine weltweite, gigantische, apokalyptische Reichweite. Jedes einzelne Video kann viral gehen, es gibt keine Limits, keine Bremsen. Das Teilen meines privaten Geschehens mit meinen Freunden und dem intimen Kreis meiner Follower/innen, sei es ein Maleur oder eine Heldentat, kann also ganz unvermittelt und ohne mein Zutun bizarr anmutende Folgen nach sich ziehen. Wir nennen das "Ultraviralität" - das ist keine Theorie, sondern ein alleine an zahlreichen anekdotischen Beispielen belegbarer Sachverhalt. Wir erzählen aber natürlich mehr als Anekdoten.
Ultraviralität ist keine natürliche Variante eines grandiosen Erfolgs, sondern eine Folge bestimmter nicht-linearer Eigenschaften der Ausbreitung von Information in sozialen Medien. Hierfür sammeln wir Beispiele, Beobachtungen und Studien - und fragen uns, was all dies wohl bedeutet?
Zum Blogbeitrag auf achwas.fm
Das Episodenbild:
Wenn wir schon Eisberge als Leitmotiv im Podcast haben, müssen natürlich entsprechende Bilder her. Das hier zu sehende hat uns ästhetisch besonders beeindruckt. Es ist von dem seinerzeit nicht unbekannten deutsch-amerikanischen Maler Albert Bierstadt im 19. Jahrhundert gemalt worden.
Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Albert_Bierstadt_-_The_Iceberg.jpg