< Psalmen 77

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[1] Dem Chorleiter. Nach der Weise Jedutuns. Ein Psalmlied von Asaf.
[2] Ich schreie zu Gott, so laut ich kann. Ich schreie zu Gott, dass er mich hört.
[3] In meiner Not suche ich den Herrn. Die ganze Nacht strecke ich die Hand nach ihm aus. Ich finde einfach keinen Trost.
[4] Denk ich an Gott, dann stöhne ich nur, sinne ich nach, verlier ich den Mut.
[5] Meine Augenlider hältst du mir offen, ich bin so verstört, dass ich nicht reden kann.
[6] Ich denke über früher nach, die längst vergangenen Jahre,
[7] an mein Saitenspiel in der Nacht. Ich erwäge es im Herzen, durchforsche es mit meinem Geist.
[8] Wird der Herr denn für immer verwerfen? Wird er nicht wieder gnädig sein?
[9] Ist seine Güte für immer vorbei? Gilt sein Versprechen in Zukunft nicht mehr?
[10] Hat Gott vergessen, gnädig zu sein? Hat er im Zorn sein Erbarmen versperrt?
[11] Da sagte ich: "Das ist mein Schmerz, dass der Höchste sich jetzt anders verhält!"
[12] Ich will mich erinnern an die Taten Jahwes, an dein wunderbares Wirken von einst.
[13] Ich will dein Handeln bedenken, verstehen, was du bewirkst.
[14] Alles, was du tust, ist heilig, Gott! Wer ist ein so großer Gott wie du?
[15] Du bist der Gott, der Wunder vollbringt! Den Völkern hast du deine Macht gezeigt.
[16] Dein Volk hast du mit starker Hand befreit, die Nachkommen Jakobs und Josefs.
[17] Die Wassermassen sahen dich, Gott, das Meer sah dich und erbebte. Auch in seinen Tiefen tobte es.
[18] Die Wolken gossen Regenfluten aus und ließen den Donner erdröhnen. Und deine Pfeile fuhren hin und her.
[19] Dein Donner rollte im Wirbelsturm, Blitze erhellten die Welt, es zitterte und bebte die Erde.
[20] Dein Weg führte durchs Meer, dein Pfad durch mächtige Wasser. Doch deine Spuren konnte niemand sehn.
[21] Wie eine Herde hast du dein Volk geführt, es getan durch Mose und Aaron.