< Sprüche 30

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[1] Die folgenden Sprüche stammen von Agur Ben-Jake aus Massa. Das Wort des Mannes an Itiël: "Ohnmächtig bin ich, Gott, ohnmächtig! Was kann ich überhaupt?
[2] Ich bin dumm wie ein Stück Vieh und kein Mann, mir fehlt der Menschenverstand.
[3] Ich habe keine Weisheit gelernt und weiß nichts von dem heiligen Gott."
[4] Wer stieg je in den Himmel hinauf und kam wieder herab? Wer hat den Wind in seine Fäuste gepackt? Wer band das Wasser in ein Tuch? Wer hat die Grenzen der Erde bestimmt? Wie heißt dieser Mann und wer ist sein Sohn? Sag es mir, wenn du es weißt!
[5] Alles, was Gott sagt, ist klar und rein. Wer Zuflucht bei ihm sucht, wird in Sicherheit sein.
[6] Füg seinen Worten nichts Eigenes hinzu, sonst weist er dich zurecht, und du stehst als Lügner da.
[7] Um zweierlei bitte ich dich; schenke es mir, solange ich am Leben bin:
[8] Falschheit und Lügenwort halte mir fern! Armut und Reichtum gib mir bitte nicht! Lass mich das Brot, das ich brauche, genießen,
[9] damit ich nicht satt dich verleugne und sage: "Wer ist denn schon Jahwe?" und auch nicht verarmt anfange zu stehlen und mich so am Namen Jahwes meines Gottes vergreife.
[10] Verleumde den Sklaven nicht bei seinem Herrn, sonst verflucht er dich und du musst es büßen.
[11] Was ist das für eine Generation, die den Vater verflucht und der Mutter kein gutes Wort mehr schenkt;
[12] die sich selbst für fehlerfrei hält, doch besudelt ist mit persönlicher Schuld;
[13] die hoch von sich denkt und verachtungsvoll blickt;
[14] deren Zähne Schwerter sind und deren Gebiss scharfe Messer, um die Armen im Land zu verschlingen, die Hilflosen unter den Menschen!
[15] Der Blutegel hat zwei Töchter: "Gib her, gib her!" Drei werden niemals satt, und vier sagen nie: "Es ist genug!" –
[16] die Totenwelt und der unfruchtbare Mutterschoß; die Erde, die nicht genug Wasser bekommt; und das Feuer, das niemals sagt: "Genug!"
[17] Ein Auge, das den Vater verspottet und der Mutter nicht gehorchen will – die Raben am Bach hacken es aus und die jungen Geier fressen es auf.
[18] Drei Dinge sind mir zu wunderbar, vier vermag ich nicht zu erfassen:
[19] der Weg des Adlers am Himmel, der Weg einer Schlange auf dem Fels, der Weg des Schiffes auf hoher See, der Weg eines Mannes zu einer Frau.
[20] Dies ist der Weg einer Ehebrecherin: Sie genießt, wischt sich den Mund und sagt: "Ich habe doch nichts Böses getan!"
[21] Unter drei Dingen erzittert ein Land, und vier kann es nicht ertragen:
[22] wenn ein Sklave König wird und wenn ein Narr zu Wohlstand kommt;
[23] wenn eine Verschmähte geheiratet wird und wenn eine Sklavin ihre Herrin verdrängt.
[24] Die vier sind zwar die Kleinsten im Land, doch weiser als die Weisen:
[25] Die Ameisen sind kein mächtiges Volk, doch sammeln sie ihren Vorrat im Sommer;
[26] die Klippdachse sind nicht stark, doch sie bauen ihre Wohnung im Fels;
[27] Heuschrecken haben keinen König, und doch schwärmen sie geordnet aus;
[28] Eidechsen fängt man mit der Hand, und doch sind sie sogar im Königspalast.
[29] Drei haben einen stattlichen Gang, und vier schreiten stolz daher:
[30] der Löwe, der Held unter den Tieren, der vor niemand zurückweicht;
[31] der stolzierende Hahn, der Ziegenbock und der König, wenn die Krieger bei ihm sind.
[32] Und wenn du dich stolz erhoben hast und hast dich blamiert, oder hast du es auch nur gedacht, dann leg dir die Hand auf den Mund;
[33] denn das Stampfen der Milch bringt Butter hervor, das Stoßen der Nase Blut und das Anstoßen des Zornes Streit.