< Joel 1

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[1] Wort Jahwes, das an Joël Ben-Petuël erging.
[2] Hört her, ihr Ältesten, horcht auf, alle Leute im Land! Kam so etwas bei euch schon einmal vor? Haben eure Vorfahren je so etwas erlebt?
[3] Erzählt euren Kindern davon, damit sie es ihren Kindern weitergeben und diese es der nächsten Generation.
[4] Was der Nager übrig ließ, hat die Heuschrecke gefressen; was die Heuschrecke übrig ließ, hat der Abfresser gefressen; und was der Abfresser übrig ließ, hat der Vertilger gefressen.
[5] Wacht auf, ihr Betrunkenen, und weint! Heult auf, ihr Weinsäufer alle! Mit dem Weintrinken ist es jetzt vorbei.
[6] Denn ein Volk hat mein Land überfallen mit einem mächtigen, unzählbaren Heer. Es hat Zähne wie die von Löwen, ja, ein Löwinnengebiss.
[7] Sie haben meine Weinstöcke verwüstet, meine Feigenbäume geknickt, entlaubt und fortgeworfen. Die Zweige starren bleich in die Luft.
[8] Klage wie eine unberührte junge Frau im Trauersack, die den Bräutigam ihrer Jugend verlor!
[9] Speis- und Trankopfer sind Jahwes Haus entzogen, und die Diener Jahwes, die Priester, trauern.
[10] Die Felder sind verwüstet, der Boden ist verdorrt, das Korn vernichtet, der Most vertrocknet, die Oliven verwelkt.
[11] Seid entsetzt, ihr Bauern; klagt und weint, ihr Winzer! Vernichtet sind Weizen und Gerste, die ganze Ernte ist verloren,
[12] der Weinstock ist vertrocknet, der Feigenbaum verwelkt. Auch Granat- und Apfelbaum, Dattelpalme und alles Gehölz sind entlaubt. Die Freude der Menschen welkt dahin.
[13] Ihr Priester am Altar, legt den Trauersack an! Zieht ihn auch in der Nacht nicht aus! Weint und klagt, ihr Diener Gottes! Denn Speis- und Trankopfer sind dem Haus eures Gottes entzogen.
[14] Ruft einen Fastentag aus! Ordnet eine Feier an! Bringt die Ältesten zusammen und alle Bewohner des Landes! Kommt zum Haus von Jahwe, eurem Gott, und schreit um Hilfe zu ihm!
[15] Weh, was steht uns bevor! Der Tag Jahwes ist nah! Er kommt mit der Gewalt des Allmächtigen.
[16] Vor unseren Augen wurde unsere Nahrung vernichtet. Aus dem Haus unseres Gottes ist Freude und Jubel verschwunden.
[17] Die Saat liegt vertrocknet unter den Schollen, die Scheunen sind verödet, die Speicher zerfallen, das Korn ist verdorben.
[18] Brüllend irren die Rinder umher, weil sie kein Futter mehr finden. Selbst Schafherden gehen zugrunde. –
[19] Jahwe, ich rufe zu dir, denn die Glut hat die Viehweiden verzehrt und alle Bäume auf dem Feld versengt.
[20] Auch die wilden Tiere schreien zu dir, denn die Wasserläufe sind versiegt und die Viehweiden vom Feuer verbrannt.