Home
Explore
Religious
Music
News
Podcasts
Bible
By Genre
By Location
By Language
Download app
Log in
Sign up
< Hiob
9
Listen to this chapter • 3 min
[1]
Da gab ihm Hiob zur Antwort:
[2]
"Gewiss, ich weiß, dass es so ist! Wie könnte ein Mensch im Recht sein vor Gott?
[3]
Hätte er Lust, sich mit ihm zu streiten, könnte er ihm auf tausend nicht eines erwidern.
[4]
Er hat ein weises Herz und große Kraft. Wer trotzte ihm und bliebe unversehrt?
[5]
Er ist es, der plötzlich Berge versetzt, der sie umstürzt in seinem Zorn.
[6]
Die Erde schüttelt er von ihrem Ort auf, sodass ihre Säulen erzittern.
[7]
Er spricht zur Sonne, dann strahlt sie nicht auf, er kann sogar die Sterne versiegeln.
[8]
Er allein, er spannt den Himmel aus, schreitet auf den Wogen des Meeres.
[9]
Er hat den großen Bären gemacht, den Orion und das Siebengestirn und alle Sterne des Südens.
[10]
Er schafft Gewaltiges, das nicht erforscht werden kann, tut Wunder, die nicht mehr zu zählen sind."
[11]
"Geht er an mir vorbei, ich sehe ihn nicht, zieht er vorüber, ich bemerke ihn nicht.
[12]
Reißt er weg, wer hält ihn zurück? Wer darf ihm sagen: 'Was machst du da?'
[13]
Gott hält seinen Zorn nicht zurück, unter ihm haben sich Rahabs Helfer geduckt.
[14]
Wie könnte ich ihm Rede und Antwort stehen, wie die richtigen Worte wählen vor ihm?
[15]
Und wäre ich im Recht, ich könnte ihm nichts entgegnen. Anflehen müsste ich ihn, der mein Richter ist.
[16]
Würde ich ihn rufen, und er gäbe mir Antwort, ich könnte nicht glauben, dass er auf mich hört!
[17]
Er, der mich im Sturm zermalmt, meine Wunden grundlos vermehrt.
[18]
Er erlaubt mir nicht, Atem zu schöpfen, sondern füllt mich mit bitterem Leid.
[19]
Fragst du nach Stärke: Schau da! Und nach Recht: Wer lädt mich denn vor?
[20]
Wäre ich auch im Recht, mein Mund würde mich verdammen; wäre ich vollkommen, er beugte mich doch.
[21]
Ich bin schuldlos! Ich kenne mich selbst nicht mehr, und ich verachte mein Leben.
[22]
Es ist alles einerlei. Darum sage ich: 'Er bringt den Schuldlosen genauso wie den Schuldigen um!
[23]
Wenn die Geißel plötzlich tötet, verhöhnt er die Verzweiflung Unschuldiger.
[24]
Er hat die Erde einem Schurken gegeben und alle Richter blind gemacht. Wenn nicht er es gewesen ist, wer dann?'"
[25]
"Schneller als Läufer jagen meine Tage davon, sie fliehen und sehen kein Glück.
[26]
Wie Schilfrohrboote gleiten sie vorbei, wie der Sturz eines Adlers auf seine Beute.
[27]
Wenn ich denke: 'Ich will meine Klage vergessen, ich blicke heiter, mach ein anderes Gesicht',
[28]
dann graut mir vor meinen Schmerzen. Ich weiß, du sprichst mich nicht frei.
[29]
Ich soll eben schuldig sein. Was mühe ich mich umsonst?
[30]
Würde ich mich mit Schneewasser waschen, meine Hände mit Lauge säubern,
[31]
dann würdest du mich in die Grube tauchen, dass selbst meine Gewänder sich ekeln vor mir.
[32]
Denn er ist nicht ein Mensch wie ich, dass ich ihm antworten könnte und wir gingen miteinander vor Gericht.
[33]
Kein Schlichter vermittelt zwischen uns und legt seine Hand auf uns beide.
[34]
Er nehme seine Rute von mir weg, sein Schrecken soll mich nicht mehr ängstigen.
[35]
Dann kann ich reden und muss ihn nicht fürchten, dann hätte ich dazu keinen Grund."
< Chapter 8
Chapter 10 >