< Hiob 17

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[1] "Mein Geist ist gebrochen, meine Tage gelöscht, das Grab wartet auf mich.
[2] Nichts als Spott begleitet mich, die ganze Nacht verfolgt mich ihr Gezänk.
[3] Sei du selbst mein Bürge bei dir! Wer sonst würde die Hand für mich geben?
[4] Ihr Herz hast du ja der Einsicht verschlossen, darum erlaubst du ihnen keinen Triumph.
[5] Gibt jemand seine Freunde preis, werden die Augen seiner Kinder verdorren.
[6] Zum Spott für die Leute stellt er mich hin als einen, dem man ins Angesicht spuckt.
[7] Mein Auge ist trüb vor Gram, meine Glieder sind wie ein Schatten.
[8] Die Aufrechten sind darüber entsetzt, und der Schuldlose empört sich über den Bösen.
[9] Doch der Gerechte hält fest an seinem Weg, wer reine Hände hat, gewinnt an Kraft.
[10] Kommt alle nur wieder heran, ich finde doch keinen Weisen bei euch."
[11] "Meine Tage sind vorbei, zunichte meine Pläne und was in meinem Herzen war.
[12] Sie machen mir die Nacht zum Tag, das Licht soll sein wie das Dunkel.
[13] Ich hoffe nichts mehr, bei den Toten ist mein Haus, in der Finsternis mache ich mir mein Bett.
[14] Zum Grab sage ich: 'Du bist mein Vater!'; und zum Gewürm: 'Mutter!' und 'Schwester!'
[15] Wo ist nun meine Hoffnung? Wer kann sie denn sehen?
[16] Sie steigt mit mir zu den Toten hinab und sinkt mit mir in den Staub."