< Psalmen 88

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[1] Ein Psalmlied der Nachkommen Korachs. Dem Chorleiter. Zu singen auf schwermütige Weise. Ein Lehrgedicht von Heman, dem Esrachiter.
[2] Jahwe, Gott meines Heils, Tag und Nacht schrei ich zu dir!
[3] Lass mein Gebet zu dir kommen! Schenk meinem Rufen ein offenes Ohr!
[4] Mit Leid bin ich gesättigt, mein Leben ist nahe am Tod.
[5] Ich werde schon zu den Toten gezählt. Ich bin wie ein Mann ohne Kraft.
[6] Ich bin wie einer, der schon im Massengrab liegt, ein Erschlagener, an den du nicht mehr denkst. Deine Hilfe erreicht ihn nicht mehr.
[7] Du hast mich in die tiefste Grube gelegt, in die finstersten Tiefen.
[8] Schwer liegt dein Zorn auf mir, mit Wellen und Wogen drückst du mich nieder.
[9] Meine Freunde hast du von mir entfernt, sie wenden sich mit Abscheu von mir ab. Ich bin gefangen und kann nicht heraus.
[10] Vor lauter Elend werden meine Augen blind. Jeden Tag rufe ich zu dir, Jahwe, und strecke meine Hände nach dir aus.
[11] Wirst du an den Toten Wunder tun? Sollen die Gestorbenen dich loben?
[12] Wird man im Grab von deiner Gnade erzählen, im Abgrund von deiner Treue?
[13] Werden in der Finsternis deine Wunder bekannt und deine Gerechtigkeit im Land des Vergessens?
[14] Ich aber, Jahwe, ich schreie zu dir. Jeden Morgen erreicht dich mein Gebet.
[15] Warum, Jahwe, verabscheust du mich, verbirgst du dein Gesicht vor mir?
[16] Todkrank und elend von Jugend an ertrage ich starr deine Schrecken.
[17] Wie ein Feuer rast dein Zorn über mich hin, deine Schrecken vernichten mich.
[18] Wie tödliche Fluten dringen sie auf mich ein, von allen Seiten bin ich bedroht.
[19] Freunde und Nachbarn hast du mir entfremdet, mein einziger Begleiter ist die Finsternis.