< Psalmen 44

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[1] Dem Chorleiter. Ein Lehrgedicht von den Söhnen Korachs.
[2] Gott, mit eigenen Ohren haben wir es gehört; unsere Väter haben uns von dem Werk erzählt, das du gewirkt hast in ihren Tagen, den Tagen längst vergangener Zeit.
[3] Mit eigener Hand hast du Völker vertrieben, sie aber eingepflanzt. Nationen hast du Schaden zugefügt, sie aber ausgebreitet.
[4] Denn nicht mit ihrem Schwert nahmen sie das Land, es half ihnen nicht die eigene Kraft. Nein, dein Arm hat ihnen geholfen und das Licht deiner Gegenwart. Denn du fandest Gefallen an ihnen.
[5] Du selbst bist mein König, Gott; befiehl die Rettung von Jakobs Nachkommenschaft!
[6] Mit dir stoßen wir unsere Bedränger nieder, durch deinen Namen zertreten wir sie.
[7] Denn ich vertraue nicht auf meinen Bogen, mein Schwert wird mich nicht retten.
[8] Nein, du befreist uns von unseren Feinden; lässt sie scheitern mit ihrem Hass.
[9] Wir rühmen uns den ganzen Tag über solch einen Gott, und preisen deinen Namen immerzu.
[10] Doch du hast uns verworfen und in Schande gebracht und ziehst nicht aus mit unserem Heer.
[11] Du lässt uns fliehen vor unseren Feinden, und Menschen, die uns hassen, plündern uns aus.
[12] Du gibst uns hin wie Vieh zum Verzehr, zerstreust uns unter die Völker.
[13] Für ein Spottgeld verkaufst du dein Volk und hast nichts durch den Kaufpreis verdient.
[14] Du machst uns zum Schimpf für die Nachbarn, zum Hohn und Spott für alle um uns her.
[15] Du machst uns zum Sprichwort für die Völker, Nationen schütteln den Kopf über uns.
[16] Immer steht mir die Schande vor Augen, und Scham bedeckt mein Gesicht,
[17] wenn ich die Spötter und Lästerer höre und die rachsüchtigen Feinde sehen muss.
[18] All das ist über uns gekommen, und doch haben wir dich nicht vergessen, nicht verraten deinen Bund.
[19] Unsere Herzen wichen nicht von dir ab, unsere Schritte nicht von deinem Pfad.
[20] Doch du hast uns zu Boden geschlagen, wir hausen wie Schakale in Trümmern, sind mit Todesdunkel bedeckt.
[21] Hätten wir den Namen unseres Gottes vergessen, zu einem fremden Gott die Hände erhoben,
[22] hätte Gott das nicht bemerkt? Er kennt doch die Geheimnisse des Herzens.
[23] Nein, wegen dir werden wir täglich getötet, wie Schlachtvieh sieht man uns an.
[24] Erwache doch! Warum schläfst du, Herr? Wach auf! Verstoß uns nicht für immer!
[25] Warum wendest du dich ab, vergisst unsere Not und Bedrängnis?
[26] Erniedrigt liegen wir am Boden, kraftlos hingestreckt im Staub.
[27] Steh auf und komm uns zu Hilfe! Erlöse uns, weil du doch gütig bist!