< Psalmen 139

Listen to this chapter • 2 min
[1] Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von David. Jahwe, du hast mich erforscht und erkannt.
[2] Ob ich sitze oder stehe, du weißt es, du kennst meine Gedanken von fern.
[3] Ob ich ruhe oder gehe, du prüfst es, mit all meinen Wegen bist du vertraut.
[4] Noch eh das Wort auf meine Zunge kommt, hast du es schon gehört, Jahwe.
[5] Von allen Seiten umschließt du mich, ich bin ganz in deiner Hand.
[6] Das ist zu wunderbar für mich, es zu begreifen, zu hoch, dass ich es versteh!
[7] Wohin sollte ich gehen, um dir zu entkommen, wohin fliehen, dass du mich nicht siehst?
[8] Stiege ich zum Himmel hinauf, so bist du da, legte ich mich zu den Toten, da wärst du auch.
[9] Nähme ich die Flügel des Morgenrots und ließe mich nieder am Ende des Meeres,
[10] auch dort würdest du mich führen, deine Hand hielte mich fest.
[11] Sagte ich: "Die Finsternis umschließe mich, das Licht um mich werde Nacht!"
[12] Auch die Finsternis ist nicht finster vor dir, die Nacht leuchtet vor dir wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht.
[13] Denn du selbst hast mein Inneres gebildet, mich zusammengefügt im Leib meiner Mutter.
[14] Ich preise dich, dass ich so wunderbar und staunenswert erschaffen bin. Ja, das habe ich erkannt: Deine Werke sind wunderbar!
[15] Nie war ich unsichtbar für dich, als ich unbemerkt Gestalt annahm, tief unten auf der Erde kunstvoll zusammengefügt.
[16] Du sahst mich schon, als ich ein Knäuel von winzig kleinen Zellen war. Und bevor mein erster Tag begann, stand mein Leben längst in deinem Buch.
[17] Wie kostbar, Gott, sind mir deine Gedanken! Es sind so unfassbar viele!
[18] Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand. Und wenn ich erwache, bin ich noch immer bei dir.
[19] Würdest du, Gott, doch den Gottlosen töten! Ihr blutgierigen Menschen, macht euch fort!
[20] Sie reden nur mit Hinterlist von dir, lehnen sich vergeblich gegen dich auf.
[21] Sollte ich nicht hassen, die dich hassen, Jahwe, und verachten, die aufstehen gegen dich?
[22] Ich hasse sie mit äußerstem Hass und betrachte sie auch als Feinde für mich.
[23] Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz! Prüfe mich und erkenne meine Gedanken!
[24] Sieh, ob ein gottloser Weg mich verführt, und leite mich auf dem ewigen Weg!