< Psalmen 109

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[1] Dem Chorleiter. Ein Psalmlied von David. Gott, den ich lobe, schweige doch nicht!
[2] Denn gottlose Verleumder reißen ihr Lügenmaul gegen mich auf. Sie lügen mir glatt ins Gesicht.
[3] Mit gehässigen Reden bedrängen sie mich und bekämpfen mich ohne Grund.
[4] Für meine Liebe feindeten sie mich an, doch ich bleibe stets im Gebet.
[5] Sie haben mir Gutes mit Bösem vergolten, meine Liebe erwiderten sie mit Hass:
[6] "Bestelle einen Gottlosen gegen ihn, ein Ankläger stehe an seiner Seite!
[7] Stellt er sich dem Gericht, werde er schuldig gesprochen! Selbst sein Gebet gelte als Sünde!
[8] Er soll möglichst früh sterben, und sein Amt soll ein anderer bekommen!
[9] Seine Kinder sollen Waisen werden, seine Frau eine Witwe!
[10] Ja, endlos umherirren sollen seine Kinder, betteln und ihre Trümmer absuchen.
[11] Der Gläubiger umstricke alles, was er hat, ein Fremder plündere den Ertrag seiner Arbeit.
[12] Es soll keinen geben, der freundlich an ihn denkt, keinen, der seinen Waisen gnädig ist.
[13] Seine Nachkommen soll man vernichten, sein Name erlösche schon in der nächsten Generation!
[14] Nie vergesse Jahwe die Schuld seiner Väter! Die Sünde seiner Mutter bleibe ungesühnt!
[15] Nichts davon soll Jahwe vergessen! Er lasse ihr Andenken von der Erde verschwinden!
[16] Weil er nicht daran dachte, gnädig zu sein, hat er den Armen und Hilflosen gejagt und wollte den Verzweifelten töten.
[17] Er liebte den Fluch, so treffe er ihn, er wollte keinen Segen, so bleib er ihm fern!
[18] Er zog den Fluch an wie ein Hemd, so dringe er wie Wasser in sein Inneres, wie Öl in seine Gebeine!
[19] Er soll ihn bedecken wie ein Gewand, ihn wie ein Gürtel umschließen!"
[20] So soll Jahwe mit meinen Feinden verfahren, mit denen, die mich verleumden.
[21] Aber du, Jahwe, mein Herr, tu mir, was deinem Namen entspricht, denn deine Gnade ist gut! Reiß mich heraus!
[22] Denn ich bin elend und hilflos, im Innersten verwundet.
[23] Wie ein Schatten, der sich streckt, gehe ich hin; wie ein Insekt schüttelt man mich ab.
[24] Vom Fasten zittern mir die Knie, mein Körper fällt vom Fleisch.
[25] Ich bin ihnen zum Gespött geworden. Wenn sie mich sehen, schütteln sie den Kopf.
[26] Hilf mir, Jahwe, mein Gott! In deiner Gnade rette mich!
[27] Lass sie erkennen, dass es deine Hand war, dass du es so getan hast.
[28] Sie mögen fluchen, du aber segnest. Greifen sie mich an, müssen sie scheitern, und dein Diener darf sich freuen.
[29] Lass meine Feinde sich in Schande kleiden, ihre Schmach sei wie ein Mantel für sie.
[30] Mit lauter Stimme will ich Jahwe preisen, inmitten der Menge will ich ihn loben.
[31] Denn er steht dem Armen zur Seite, um ihn vor denen zu retten, die ihn verdammen.