< Psalmen 10

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[1] Warum, Jahwe, stehst du fern, verbirgst dich in Zeiten der Not?
[2] Und das beim Hochmut des Gottlosen, der den Armen hetzt! Sollen die Bösen sich doch verfangen im eigenen Plan!
[3] Der Gottlose rühmt sich seiner Gier, der Habsüchtige prahlt; er verachtet Jahwe.
[4] Der Gottlose sagt im Größenwahn: "Gott forscht nicht nach!" Und im Stillen denkt er sich: "Es gibt keinen Gott."
[5] Sein Tun glückt ihm zu jeder Zeit. Deine Gerichte interessieren ihn nicht, und seine Feinde verachtet er nur.
[6] Er sagt zu sich selbst: "Was kann mich schon erschüttern? An mir geht jedes Unglück vorbei - und dabei bleibt es auch!"
[7] Er flucht, er lügt, er droht. Nichts als Unheil richtet er an.
[8] Er liegt auf der Lauer in den Gehöften, mordet den Unschuldigen im Versteck. Seine Augen spähen dem Wehrlosen nach.
[9] Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, er lauert darauf, den Schwachen zu fangen, er fängt sein Opfer, zieht ihn ins Netz.
[10] Er schlägt zu, und die Schwachen fallen, sie erliegen seiner gewaltigen Kraft.
[11] Er sagt sich: "Gott hat es vergessen, er wendet sich ab und sieht uns nicht mehr."
[12] Steh auf, Jahwe! Gott, erhebe deine Hand! Vergiss die Armen nicht!
[13] Weshalb darf der Böse Gott lästern? Weshalb darf er sich sagen: "Du forschst ja nicht nach"?
[14] Aber du hast es gesehen, du schaust ja auf Kummer und Not und nimmst die Sache in die Hand. Dir überlässt es der Schwache, dir, dem Helfer der Waisen.
[15] Zerbrich den Arm des gottlosen Bösen! Bestrafe seine Gottlosigkeit, dass du sie nicht mehr ansehen musst!
[16] Jahwe ist König für immer und ewig! Alle, die ihn missachten, verschwinden aus seinem Land.
[17] Du hast die Sehnsucht der Armen gestillt, Jahwe, du stärkst ihr Herz, du hörst auf sie.
[18] Du schaffst den Waisen und Bedrückten Recht, dass kein Mensch auf Erden mehr zusammenschrickt.