< Hiob 8

Listen to this chapter • 1 min
[1] Da entgegnete Bildad von Schuach:
[2] "Wie lange willst du solche Reden noch führen, wie lange machen deine Worte noch Wind?
[3] Wird Gott die Gerechtigkeit beugen, krümmt der Allmächtige das Recht?
[4] Haben deine Kinder an ihm gesündigt, gab er sie in die Gewalt ihrer Schuld.
[5] Wenn du Gott eifrig suchst, zu dem Allmächtigen flehst,
[6] wenn du rein und aufrichtig bist, dann regt er sich über dir und stellt die Wohnung deiner Gerechtigkeit her.
[7] Dein Anfang wird gering sein, aber dein Ende sehr groß."
[8] "Frag doch die, die vor dir waren, achte auf das, was ihre Väter erforschten!
[9] Denn wir sind von gestern und wissen nichts, wie Schatten gehen unsere Tage hier dahin.
[10] Werden sie dich nicht lehren, sprechen sie nicht zu dir, holen Worte aus ihrem Herzen hervor?"
[11] "Wächst Schilfrohr, wo kein Sumpf ist? Schießt Riedgras ohne Wasser auf?
[12] Noch grünt es, ist nicht reif zum Schnitt, da verdorrt es schon vor allem Gras.
[13] So ist das Leben derer, die Gott vergessen, so schwindet die Zukunft des Bösen.
[14] Seine Zuversicht ist wie ein dünner Faden, sein Vertrauen ein Spinngewebe.
[15] Er stützt sich an sein Haus, doch es gibt nach, er klammert sich daran, doch es steht nicht fest.
[16] In vollem Saft steht einer in der Sonne, seine Zweige überwuchern den Garten,
[17] seine Wurzeln schlingen sich über Geröll, zwischen Steinen hält er sich fest.
[18] Reißt man ihn von seiner Stelle weg, so verleugnet sie ihn: 'Dich sah ich noch nie.'
[19] Ja, das bleibt vom Glück seines Weges, und aus dem Staub sprießen andere auf.
[20] Gott verwirft einen Schuldlosen doch nicht. Und Boshafte nimmt er nicht an die Hand.
[21] Er wird deinen Mund noch mit Lachen erfüllen und deine Lippen mit Jubel.
[22] Die dich hassen, müssen Schande anziehen. Das Zelt der Gottlosen ist dann nicht mehr da."