< Hosea 4

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[1] Hört das Wort Jahwes, ihr Israeliten! Jahwe führt einen Prozess gegen die Bewohner des Landes, denn Wahrheit und Liebe und Gotteserkenntnis sind nicht mehr im Land.
[2] Nein, Fluch und Lüge, Mord und Diebstahl und Ehebruch machen sich breit. Verbrechen reiht sich an Verbrechen.
[3] Darum vertrocknet das Land, und jeder Bewohner welkt dahin. Auch die wilden Tiere, die Vögel und die Fische werden verenden.
[4] Doch niemand klage sie an, keiner weise zurecht! Aber mit dir, Priester, gehe ich ins Gericht:
[5] Am helllichten Tag kommst du zu Fall, und der Prophet mit dir in der Nacht. Und deine Mutter bringe ich um.
[6] Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. Weil du die Erkenntnis verworfen hast, habe auch ich dich als Priester verworfen. Du hast das Gesetz deines Gottes vergessen, darum vergesse auch ich deine Kinder.
[7] Je mehr sie wurden, desto mehr versündigten sie sich. So vertauschte ich ihre Ehre durch Schande.
[8] Sie mästen sich von den Sünden meines Volkes, sind gierig nach seinen Verfehlungen.
[9] Darum geht es dem Priester so, wie dem Volk: Ich bestrafe ihn für sein Verhalten und zahle ihm sein böses Tun heim.
[10] Sie essen zwar, werden aber nicht satt; sie treiben es mit vielen, vermehren sich aber nicht, denn sie haben es aufgegeben, Jahwe zu achten.
[11] Geilheit und junger Wein rauben den Verstand.
[12] Mein Volk pflegt sein Holz zu befragen, sein Stecken soll ihm Auskunft geben. Der Geist der Hurerei hat es in die Irre geführt, sie huren sich weg von ihrem Gott.
[13] Opfermahle feiern sie auf den Höhen der Berge, auf den Hügeln bringen sie Rauchopfer dar unter Eichen, Styrax, Terebinthen. Denn deren Schatten ist so schön. Deshalb treiben es eure Töchter mit vielen, und eure Schwiegertöchter betreiben Ehebruch.
[14] Nicht eure Töchter ziehe ich zur Rechenschaft, dass sie es so treiben, nicht eure Schwiegertöchter, dass sie ehebrechen. Denn ihr selbst geht ja mit Huren beiseite, feiert Opfermahle mit geweihten Frauen. So kommt das Volk, das keine Einsicht hat, zu Fall.
[15] Auch wenn du, Israel, zur Hure wirst, soll Juda doch nicht schuldig werden. Kommt nicht nach Gilgal, zieht nicht nach Götzenhausen hinauf! Schwört auch nicht: So wahr Jahwe lebt!
[16] Ja, wie eine störrische Kuh ist Israel störrisch geworden. Soll Jahwe sie nun weiden lassen wie ein Lamm auf freiem Feld?
[17] Efraïm ist mit Götzen verbunden. Soll es doch machen, was es will!
[18] Ist ihr Saufen vorüber, huren sie maßlos herum. Leidenschaftlich lieben sie die Schande ihrer Schamlosigkeit.
[19] Ein Sturm fegt sie hinweg. Mit ihren Altären ist es vorbei.